Wie Reflex mit customX Konstruktionsprozesse
vollständig automatisiert
Ursprünglich wollte die Reflex Winkelmann
GmbH ihren Konfigurator nur durch ein moderneres Produkt ersetzen, um die Angebotserstellung zu entlasten. Mit customX wurde
dann viel mehr möglich: Die Zeichnungserstellung wurde automatisiert, Prozesse laufen
schneller, Wartezeiten sind kürzer, und der Automatisierungsgrad ist gestiegen.
Die Reflex Winkelmann GmbH in Ahlen (Westfalen) ist Teil der Winkelmann
Gruppe, die weltweit über 4.000 Mitarbeitende beschäftigt und in verschiedene Geschäftsbereiche gegliedert ist. Einer davon ist die Winkelmann Building&Industry (WBI), zu der auch die Reflex Winkelmann GmbH
gehört. Die Marke Reflex dürfte jedem, der mit der Heizungs-, Lüftungs- und Kühlungsbranche vertraut ist, sicherlich ein Begriff sein. Als marktführender Hersteller im Bereich der Druckausdehnungsgefäße sind in
einem Großteil der Heizungsanlagen Produkte dieser Marke verbaut.
Heizung ist nicht gleich Heizung
Hinter den Produkten der Marke Reflex verbergen sich jedoch deutlich mehr
als nur Einzelkomponenten für Standard-Heiz- oder Kühlanlagen, wie man
sie in Einfamilienhäusern findet. So werden gerade für kommerzielle oder
industrielle Großanlagen individuell geplante Heiz- und Kühlsysteme angeboten, die beispielsweise in gewerblichen Projekten aber auch Datencentern oder Fernwärmeanlagen montiert werden. Gerade in Großanlagen sind z. B. auch Heizkreisverteiler von bis zu sechs Metern Länge
pro Element mit einem Durchsatz von bis zu 391 m3
/h sowie Pufferspeicher mit einem Volumen von bis zu 50.000 Litern und größer im Einsatz. Beide werden mit der Planungsapplikation ProSinusX geplant, hinter
der customX Lösungen zur Konfiguration und Konstruktion stehen.
Die Heizkreisverteiler, die in diesen Großanlagen eingesetzt werden,
weisen eine Besonderheit auf: Statt auf zwei Verteiler für Vor- und
Rücklauf, also kaltes und warmes Wasser, setzt man bei Reflex auf
nur einen Verteiler, der beides kombiniert. Durch individuelle Größen
und Anschlusszahlen sowie variable Anschlussarten und Befestigungsmöglichkeiten ergibt sich eine gewaltige Produktvielfalt. Dabei liegt zwischen den einzelnen Anschlüssen eine Sinuskurve, die
für jeden einzelnen Verteiler exakt berechnet werden muss und sich
von Verteiler zu Verteiler unterscheidet, wiederum abhängig von der
Anzahl der Anschlüsse und der Größe des Verteilers. Die Berechnung dieser Kurve erfordert einen sehr komplexen Vorgang, der
manuell viel Zeit benötigen würde.
Auf ein neues Level heben
Schon länger nutzte man bei Reflex einen Konfigurator, der jedoch
nur rudimentäre Ergebnisse lieferte. Als man auf customX aufmerksam wurde, war man schnell überzeugt, dass dieses System den
Kunden einen wirklichen Mehrwert und damit bessere Angebote
und exakte Kundenzeichnungen liefern könnte, und so wurde der
bisherige Konfigurator durch customX abgelöst. Und ein weiterer
positiver Nebeneffekt hat sich zusätzlich ergeben. Ein intern selbst
entwickeltes System für Fertigungszeichnungen konnte dank customX komplett abgelöst werden und schaffte somit ungeahntes
Effizienzpotential.
Alle Dokumente automatisch erzeugen
Mit dem vorherigen Konfigurator konnten bei Reflex nur rudimentäre Zeichnungen generiert werden. Und so wurde auf auf Grundlage der systemischen Basis-Konfiguration dann die genaue Fertigungszeichnung manuell durch einen Konstrukteur erstellt, inklusive
vorheriger konstruktiver Prüfung und ggf. Änderung. Ein Aufwand
der – je nach Konfiguration – bis zu einem halben Arbeitstag beanspruchen konnte.
Heute konfiguriert der Kunde seinen Verteiler direkt online mit ProSinusX, wie die Anwendungssoftware bei Reflex heißt, und kann
dabei zwischen acht verschiedenen Sprachen wählen. Die Berechnung der Sinuskurve und damit die Auslegung des Verteilers erfolgt
automatisch. Auch ohne Registrierung erhält jeder Nutzer neben
dem direkten visuellen Feedback auch erste Dokumente, wie z. B.
ergänzende Ausschreibungstexte. Für registrierte Nutzer hat das
System weitere Datenservices parat, wie 3D-Daten, PDF-Zeichnungen oder BIM-Daten und dies individuell innerhalb von maximal
5-10 Minuten. Für die Erstellung des Angebots werden die Daten
an ein CRM-System übergeben, Preise hinterlegt und das Angebot
dann per Knopfdruck an den Kunden verschickt. Bei Auftragserteilung folgt im Anschluss die Auftragsbearbeitung mit ProSinusX,
wo nach kurzem Check ebenfalls auf Knopfdruck Fertigungsunterlagen wie Fertigungszeichnungen, Materiallisten und NC-Daten
generiert werden.
„Was anfangs gar nicht so gedacht war, weil man ja eigentlich nur
den alten Konfigurator ersetzen und die daraus entstehenden Dokumente auf ein neues Niveau heben wollte, stellt heute eine ‚drastische Erleichterung für die Konstrukteure‘ dar“, so Christoph Lüning,
Application Manager und Projektverantwortlicher bei Reflex.
Mehr als 70% Zeitersparnis
Die Zahlen geben ihm Recht: Von der Anfrage bis zum Beginn der
Produktion konnte durch die Einführung von ProSinusX eine Zeitersparnis von mehr als 70 % erreicht werden. Wartezeiten und Übergabezeiten gibt es in diesem Prozess quasi nicht mehr.
Hohe Nutzungszahlen
Auch andere Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: So werden
aktuell pro Jahr mehr als 50.000 Projekte erzeugt. Die Zahl der
registrierten Nutzer liegt aktuell bereits bei deutlich über 10.000,
die meisten davon Planungsbüros, Ingenieurbüros und Installateure.
Die Nutzungszahlen weisen eine deutlich steigende Tendenz auf.
Damit auch bei einer solch hohen Nutzerzahl das Konfigurationssystem jederzeit stabil läuft, wurde auf das Serversplitting zurückgegriffen, bei dem die Dokumenterzeugung auf mehrere Server ausgelagert wird. So kann auf dem Dialog-Server, auf dem die Konfiguration betrieben wird, ohne Verzögerung und permanent konfiguriert werden.
Individuelle BIM-Daten
Eine immer größere Rolle auch im Bereich der Heizungsplanung
spielen heute BIM Daten, also Daten, die Planer direkt in der Architektursoftware weiterverwenden können. Dabei werden Zeichnungen mit zusätzlichen Informationen angereichert und diese dann
in speziellen Formaten wie beispielsweise Revit Familien gespeichert.
Für öffentliche Ausschreibungen sind diese Daten bereits heute
verpflichtend, werden aber auch vor allem bei Großprojekten, wie
Reflex sie beliefert, immer stärker nachgefragt. So ist es auch nicht
weiter verwunderlich, dass bereits jetzt zu 17 % aller Konfigurationen BIM-Daten erstellt werden. Auch hier beobachtet Lüning eine
eindeutig steigende Tendenz.
Schritt für Schritt mit voller Kraft
Bei der Einführung der neuen Software ging man bei Reflex Schritt
für Schritt vor. Dies betrifft zum einen die Nutzung durch die einzelnen Abteilungen, zum anderen aber auch die Ausweitung auf immer
mehr Produkte. Das Angebot umfasst mittlerweile elf Produktgruppen aus den Bereichen Heizkreisverteiler und Pufferspeichern.
Am Ende ist für diese Produkte ein durchgängiger Prozess ohne
Medienbrüche und mit vollständiger CAD-Automation im Bereich
der Variantenkonstruktion entstanden.
Begeisterung im gesamten Unternehmen
Bei Reflex sind alle, die internen Projektverantwortliche sowie die externen Vertriebskollegen in der Beratung als auch die Kunden, mehr
als zufrieden mit dieser Software. Die Erwartungen an das Ergebnis und die Performance der Software wurden weit übertroffen.
Und warum ist das so? Dafür gibt es zahlreiche Argumente, die
schon einzeln für deutliche Verbesserungen sorgen würden, in ihrer
Gesamtheit aber wirklich jeden vollkommen überzeugen. Für die
Kunden steht eine enorme Komfort- und Effizienzsteigerung an
oberster Stelle – sie erhalten schnell und unkompliziert detaillierte
Dokumente und profitieren außerdem von einem kürzeren Gesamtprozess bis hin zur Produktverfügbarkeit.
Natürlich profitiert auch Reflex von der gestiegenen Effizienz – so
wurden die Angebotserstellung vereinfacht, Konstrukteure massiv
entlastet, Prozesse verschlankt und beschleunigt und vor allem
eine digitale Durchgängigkeit über den gesamten Prozess erreicht.
Auch die Fehlervermeidung durch die Automatisierung der Prozesse spielt eine große Rolle. Durch die zusätzliche Vermeidung von
Wartezeiten können deutlich mehr Aufträge abgearbeitet werden,
was in höherer Qualität und Quantität mündet.
Schon in der Entwicklungsphase beteiligt
Auch für die zukünftige Produktentwicklung spielt ProSinusX eine
wesentliche Rolle: schon in der Entwicklungsphase wird immer
wieder geprüft, wie sich die Neuerungen im Konfigurator umsetzen
lassen. Auch ist ProSinusX eine wichtige Informationsquelle zu Kundenbedürfnissen, die in Entwicklungen mit einfließen. So ergeben
sich wertvolle Synergieeffekte zwischen Entwicklung und Produktkonfigurator.
Christoph Lüning, Application Manager
und Projektverantwortlicher, sieht eine deutliche Effizienzsteigerung
durch ProSinusX auf customX-Basis