Im ersten Beitrag unserer Blogreihe zum Thema Asset Management geben wir Ihnen einen Überblick aus unserem MuM-Blickwinkel, basierend auf den Fragen, die uns unsere Kunden am häufigsten stellen und den Herausforderungen, die wir in Projekten erleben. In den folgenden Teilen vertiefen die einzelnen Aspekte und zeigen, welche Lösungen und Best Practices wir gemeinsam mit unseren Kunden entwickelt haben.
Asset Management ist heute weit mehr als die reine Verwaltung von Anlagen. Es umfasst mittlerweile strategische Prozesse, die den gesamten Lebenszyklus eines Assets optimieren – von der Planung über den Betrieb bis hin zur Stilllegung. Das Ziel ist es, Kosten senken, Risiken minimieren, Leistungen steigern und Nachhaltigkeit fördern.
Aus Sicht unserer Sicht orientieren wir uns dabei immer an den Fragen und Herausforderungen, die unsere Kunden bewegen: Wie kann ich meine Daten so organisieren, dass ich in Echtzeit den Zustand meiner Netze sehe? Wie bereite ich mich auf regulatorische Änderungen vor? Wie schaffe ich es, die verfügbaren Ressourcen sinnvoll einzusetzen?
Im Zentrum stehen dabei vier Säulen, die den Erfolg moderner Asset-Strategien maßgeblich bestimmen: Digitale Transformation, Kundenzentrierung, Daten- und IT-Kompetenz sowie Regulatorische Anforderungen.
Abbildung 1: Die 4 Säulen des Asset Managements
1. Digitale Transformation: Das Rückgrat moderner Asset-Strategien
Die digitale Transformation von Ver- und Entsorgungsbetrieben verändert das Asset Management grundlegend. Stadtwerke sind keine statischen Lieferanten mehr. Technologien wie Smart Metering, IoT-Sensoren und GIS-gestützte Netzdokumentation ermöglichen ein präzises Echtzeit-Monitoring von Netzen und Anlagen. Dadurch können Zustände kontinuierlich erfasst und Entwicklungen frühzeitig erkannt werden.
Ein besonderer Treiber ist hierbei der Digitale Zwilling, also die virtuelle Abbildung einer Anlage oder eines gesamten Netzes. Er erlaubt es, Szenarien zu simulieren, Wartungsmaßnahmen zu planen und Investitionsentscheidungen datenbasiert zu treffen. Bei der Stadt Schwabach konnte so beispielsweise die Klima-Resilienz gesteigert und die interne sowie externe Kommunikation deutlich verbessert werden. In Verbindung mit vorbeugender Wartung können Störungen auf diese Weise prognostiziert und durch gezielte Instandhaltung vermieden werden. Das Ergebnis: weniger Ausfallzeiten, höhere Effizienz und längere Lebensdauer von Objekten im Netz.
Mit unserem MapEdit Dashboard sind wir in der Lage diese Daten übersichtlich zusammen, ob Zustandsinformationen aus der Sensorik, Vorhersagen aus KI-gestützten Analysen oder Netzmodelle aus dem GIS.
Abbildung 2: Das MapEdit Dashboard, hier im Einsatz bei ENGIE Rumänien.
Kunden wie die Engie oder die Stadtwerke Trier haben auf dieser Basis bereits eigene, hochindividuelle Anwendungen entwickelt, die auf deren speziellen Anforderungen zugeschnitten sind.
2. Kundenzentrierung: Asset Management im Einklang mit dem Bedarf
Moderne Asset-Strategien orientieren sich zunehmend an den Bedürfnissen der Kunden von Netzbetreibern. Dabei spielen Lastgänge, Zukunftsszenarien und Netzentwicklung eine zentrale Rolle. Die Planung neuer Anlagen oder Netzabschnitte berücksichtigt Entwicklungen wie beispielsweise den wachsenden Bedarf an Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder den Ausbau von Wärmenetzen im Rahmen der Wärmewende.
Unsere Erfahrung zeigt: Wer diese Bedarfe frühzeitig erkennt, kann die Planungen nicht nur technisch optimieren, sondern auch jederzeit visuell darstellen und mit anderen Datenquellen verknüpfen. So entsteht ein klareres Bild für Investitionsentscheidungen – und die Versorgungssicherheit steigt.
3. Daten- und IT-Kompetenz: Die Basis für Business Intelligence
Ohne fundierte Daten- und IT-Kompetenz lassen sich die Potenziale moderner Asset-Strategien nicht ausschöpfen. Der Aufbau von Know-how in den Bereichen Datenanalyse, Künstliche Intelligenz und Zustandsbewertung ist daher entscheidend, um Daten in wertvolle Erkenntnisse zu verwandeln.
Durch die Integration von ERP-Systemen, GIS-Anwendungen, Instandhaltungsplanungstools und SCADA-Systemen entsteht ein vernetztes Ökosystem, das Informationen nahtlos zusammenführt. So betreibt beispielsweise die Stadt Emden Netzmonitoring mittels eines an den Trafostationen verbauten Messeräts, welches Daten in Echtzeit übermittelt und in MapEdit darstellt.
Abbildung 3: Aggregierte Darstellung der Daten in MapEdit bei den Stadtwerken Emden
Mit Business Intelligence-Lösungen können diese Daten visualisiert, analysiert und für präzise Entscheidungen genutzt werden – von der langfristigen Netzplanung bis hin zur tagesaktuellen Einsatzsteuerung.
4. Regulatorische Anforderungen: Sicherheit und Transparenz im Fokus
Das Asset Management unterliegt in vielen Branchen strengen regulatorischen Vorgaben. In der Energieversorgung sind dies unter anderem die Anreizregulierungsverordnung (ARegV), die EU-Taxonomie-Verordnung sowie umfangreiche Berichtspflichten und Benchmarking-Anforderungen.
MuM unterstützt also Stadtwerke und Versorgungsunternehmen dabei, diese Vorgaben nicht nur zu erfüllen, sondern als Chance für mehr Effizienz und Transparenz zu nutzen. Mit einem strukturierten Datenmodell und der Visualisierung mit MapEdit lassen sich relevante Informationen jederzeit abrufen und an Stakeholder kommunizieren.
Fazit
Die vier Säulen – Digitale Transformation, Kundenzentrierung, Daten- und IT-Kompetenz und Regulatorische Anforderungen – bilden das also Fundament für erfolgreiches, zukunftsorientiertes Asset Management. Aus unserer Sicht bedeutet das: Wir helfen Kunden, ihre Datenqualität zu steigern, Systeme zu integrieren, Dashboards aufzubauen und mit Technologien wie Digitalen Zwillingen, Cloud Computing, KI und vorbeugender Wartung Mehrwert zu schaffen.
Was Sie als Kunde von uns erwarten dürfen: praxisorientierte Beratung, individuelle Lösungen mit MapEdit, Unterstützung bei der Integration bestehender Systeme und das Teilen von Best Practices aus anderen Projekten – damit Sie von Anfang an den richtigen Kurs einschlagen.
Bei Fragen melden Sie sich gern unter frank.markus@mum.de.
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